Neben dem Wetterhoun gibt es noch den Stabijhoun. Beide Rassen kommen aus Friesland. Soweit man die Geschichte zurückverfolgen konnte, läßt sich feststellen, daß der gelockte Wetter aus dem Meergebiet kommt und der Stabij den höher gelegenen friesischen Wäldern entstammt.
Der Wetterhoun ist – entgegen dem Stabijhoun – in erster Linie ein Hofhund, der neben dieser Eigenschaft auch Fähigkeiten als Jagdhund bewies. Seine Talente liegen in der Wasserjagd. Daher kommt auch sein Name: Wetter ist das friesische Wort für Wasser. Die Locken und das fettige Unterhaar bieten dem Tier den besten Schutzmantel gegen Wasser und alle sonstigen Wetterwidrigkeiten. In früheren Zeiten war er aufgrund seiner körperlichen Stärke und einer enormen Muskelkraft auch als Ziehhund gefragt. Er wurde kurzerhand vor Karren gespannt und leistete auch hier hervorragende Dienste.
Nur der Initiative einiger weniger Wetterhoun-Freunde ist es zu verdanken, daß diese Rasse heute noch erhalten geblieben ist, denn Ende des letzten Jahrhunderts wurden friesische Hunde aller Art miteinander häufig gekreuzt.
Interessant ist die Frage, aus welchen Hunderassen sich der Wetter entwickelt hat. Sein breiter Schädel läßt die Vermutung aufkommen, daß er vielleicht mit dem Schweizer Sennenhund verwandt ist. Sein gekräuseltes Fell erinnert an das eines Pudels, ist aber von ganz anderer Art.
Charakter:
Der kraushaarige Wetterhoun ist ruhig und gelassen. Wie es seiner ursprünglichen Arbeit als Wächter von Haus und Hof entspricht, ist der Wetterhoun skeptisch, zurückhaltend und reserviert Fremden gegenüber. Für Hundefreunde, die mit seinem eigensinnigen Charakter umgehen können, ist er heute noch ein wirklich idealer Hofhund. Der Wetterhoun ist ein treuer, sehr anhänglicher Familienhund. Auch der Umgang mit Kindern bereitet ihm keine Probleme. Er mag es nicht, allein gelassen zu werden.
Körperbau:
Idealerweise werden Rüden 59 cm und Hündinnen 53 cm hoch.
Das Fell des Wetter ist sehr dicht und einmalig durch die Art der Kräuselung. Die Mehrheit der Hunde ist zweifarbig. Entweder schwarz/weiß oder braun/weiß. Allerdings gibt es ihn auch zuweilen einfarbig schwarz oder braun. Dennoch sollen weiße Abzeichen vorhanden sein. Der Ausdruck des Wetterhouns ist recht grimmig, aber Wetterhoun-Besitzer schwören auf diese Hunderasse und sagen ihr ein Herz aus Gold nach.
Haltung:
Beim Wetterhoun handelt es sich nicht um einen ausgesprochenen Haushund. Die falsche Haltung kann dabei zur Kahlheit des Tieres führen. Das dichte, lockige und fettige Haar schützt das Tier vor jeder Witterung. Warme und trockene Heizungsluft bekommen dem Hund nicht. Das Fell bedarf keinerlei Behandlung durch den Mensch. Nur einmal im Frühjahr sollte das Winterfell ausgekämmt werden. Der Wetterhoun braucht viel Beschäftigung und darf nicht beim Nichtstun verkümmern. Die idealen Voraussetzungen für den Wetterhoun sind lange Spaziergänge, ein großer Garten oder Hof den er bewachen darf und eine intensive Beziehung zu seiner Familie. Dann stehen schöne, lange, gemeinsame Jahre bevor.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.