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Dogo Argentino

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Dogo Argentino

Der Dogo Argentino ist die einzige argentinische Hunderasse. Gezüchtet wurde es von Dr. Antonio Nores Martinez. Er wollte einen Hund, der sich sowohl als Wach- und Jagdhund auf Großwild, als auch als treuer Familienhund eignet. Da er einen solchen Hund nicht finden konnte entschloss er sich seine eigene Rasse zu züchten.

Als „Ausgangsmaterial“ wählte er den Old Fighting Dog of Cordoba. Dabei handelte es sich um einen aus Spanien stammenden, großen, weißen und angeblich sehr aggressiven Hund zu dessen Vorfahren Spanish Mastiff, Bull Terrier, alte englische Bulldoggen und frühe Boxer zählten. In ihrem Erscheinungsbild gab es große Abweichungen und heute ist die Rasse ausgestorben. Diese Tiere sollen so aggressiv gewesen sein, dass der Rüde die Hündin sogar während der Paarung angegriffen haben soll. (Somit wäre auch erklärt warum die Rasse ausgestorben ist 😉

Der Cordoba hatte die Kraft des Spanish Mastiff, den geräumigen Brustkorb, die Hartnäckigkeit und das stoische Wesen der Bulldogge und die Zuverlässigkeit, sowie die leichte Erziehbarkeit vom Boxer. Dr. Martinez kreuzte den Cordoba mit der schwarz-weißen Deutschen Dogge um größere Hunde zu erhalten. Für Substanz, Widerstandsfähigkeit gegen extreme Klimate und für die richtige Farbe kam der Pyrenäen Berghund hinzu, für Jagdinstinkt und feine Nase der Pointer, für Schnelligkeit und noch mehr Körpergröße der Irish Wolfhound, später auch noch die Bordeaux Dogge, die der Rasse mehr Mut und mehr Kraft von Körper und Kiefer verlieh.

Und tatsächlich erreichte Dr. Martinez sein Ziel. Die nächsten drei Jahrzehnte verbrachte er damit die Vielseitigkeit seiner Hunde zu demonstrieren. Sie eigneten sich als Schlitten-, Jagd- und Schutzhunde, ja sogar als Blindenführhunde wurden sie eingesetzt.

1956 starb er und sein Bruder Augustin übernahm seine Zucht. Als Gesandter hatte er die Möglichkeit den Dogo auch in anderen Ländern bekannt zu machen und seine Hunde hochgestellten Persönlichkeiten zu schenken. Aufgrund der politischen Umwälzungen im Land gab es einige Rückschläge der Zucht, trotzdem erreichte Martinez die Anerkennung durch den argentinischen Kennel Club.

1960 schließlich wurde die Rasse als einzige argentinische Rasse anerkannt und auch in den USA ein aktiver Zuchtclub gegründet. Auch heute noch wird der Dogo Argentino als Schutz- und auch als Jagdhund auf Puma, Sau und Jaguar eingesetzt.

Die Jagden in Argentinien werden mit absoluter Ruhe durchgeführt. Die Hunde jagen in der Meute und geben keinen Laut von sich. Die weiße Fellfarbe schützt sie vor Verwechslungen mit dem Wild. Die Hunde wurden und werden auch heute noch vom Jäger hochgeschätzt und nach der Jagd stets zuerst versorgt, wie es auch ein guter Reiter mit seinem Pferd macht.

Der Kynos Atlas Hunderassen der Welt lobt die Hunde: „Dies sind echte Hunde mit viel Herz, sie zögern nie!“ Auch ihre Ausdauer und Langlebigkeit sind bemerkenswert – manche gehen noch 16jährig zur Jagd.

Trauriges Kapitel der jüngeren Geschichte:
Als einzige Rasse gilt der Dogo in allen Ländern, die derartige gesetzte haben, als „Kampfhund“. Vermutlich deshalb, weil er auch viele Liebhaber in zwielichtigen Kreisen hat. Viele Zuhälter und Dealer halten sich Schutzhund und durch sein Aussehen und seinen schlechten Ruf ist der Dogo besonders beliebt geworden. Die Gesetzgeber beachten jedoch nicht, dass Personen des Untergrundes zwar den Dogo schätzen, sich aber genauso gut einen Deutschen Schäferhund oder einen Königspudel abrichten könnten.

Der Kynos Atlas lobt den Charakter dieser Hunde in den höchsten Tönen: „Der Dogo liebt Kinder, ist ein unermüdlicher Spielgefährte. […] Es sind außerordentlich loyale, vorzügliche Wachhunde“

Es wäre nicht nur schade, sondern nahezu unverantwortlich, wenn die Diskriminierung des Dogo zur Bedrohung oder gar Ausrottung dieser wunderbaren Rasse führen würde und somit die langjährigen Bemühungen der Brüder Martinez zunichte gemacht würden und Argentinien seiner einzigen Hunderasse beraubt würde.

Farbe: Reinweiß. Um das Auge herum ist ein Farbfleck von schwarzer oder dunkler Farbe zulässig; dieser darf nicht mehr als 10% der Fläche des Kopfes einnehmen. Bei gleichwertigen Exemplaren soll der Richter immer zu Gunsten desjenigen Hundes entscheiden, der am reinsten weiß ist. Die Hautfarbe des Dogo Argentino ist schwarz.

Widerristhöhe: Rüden – 62 bis 68 cm, Hündinnen – 60 bis 65 cm.