Über die genaue Herkunft des Bearded-Collies (gesprochen Bierdid) ist wenig bekannt. (Bearded bezieht sich auf seinen zottigen Bart und Collie dürfte von den zu hütenden Schafen kommen). Sicher ist nur, das schon im 15. Jahrhundert zottige Hunde Schafe gehütet haben. Tatsache ist, daß bis vor 100 Jahren, damals begann die Rassehundezucht, alle möglichen Hundetypen gekreuzt wurden. Wichtig war damals nur die Bereitschaft zur Arbeit, Ausdauer, Gesundheit und Durchsetzunsgfähigkeit gegenüber der Herde.
1944 wurde der Bearded-Collie für die Zucht entdeckt. Dieses verdanken wir Mrs.G.O.Willison. Sie erhielt aus Versehen, eigentlich wollte sie eine Sheltiehündin, eine braune Bearded-Collie Welpe: „Jeannie „. Dieser Hund war der erste eingetragene Bearded-Collie beim Kennel Club. Fast alle heutigen Bearded-Collies gehen auf diese Hündin zurück.
1989 konnte zum ersten und bis jetzt auch letzten Mal ein Bearded-Collie die Crufts (Die größte Hundeausstellung überhaupt) gewinnen.
Heute wird dieser liebenswürdige, reich behaarte Hund selten zur Hütearbeit eingesetzt, da der Bedarf an reinen Arbeitstieren in der heutigen Zeit nicht mehr vorhanden ist.
Er ist eher ein reines Familienmitglied, da er sehr anpassungsfähig, kinderlieb und bei richtiger (liebevoller) Erziehung ein problemloser Hausgenosse ist.
Mit seiner mittleren Größe (Hündin 50 – 53cm, Rüde 53 -56 cm) ist er zwar schon ein richtiger Hund, aber immer noch sehr handlich. Er ist sehr lernwillig und bewegungsfreudig. Da er immer zu Streichen aufgelegt ist, erfordert seine Erziehung viel Liebe. Er ist von sich aus bemüht, alles recht zu machen und dieses gelingt am besten durch Lob.
Farbe: schiefergrau, rehfarbig, schwarz, blau, alle Grautöne, braun und sandfarbig mit oder ohne weiße Abzeichen. Weiß darf nur im Vorgesicht, als Blesse auf dem Schädel, an der Schwanzspitze, an der Brust, an den Läufen und an den Vorderpfoten erscheinen. Häufig ist er in schwarz-weiß anzutreffen. Die Farben Braun und Blau sind schon etwas seltener, Fawn (sandfarben) kommt nicht so oft vor, ist aber sehr attraktiv.
Nie sollte man sich einen Bearded-Collie wegen seiner schönen Erscheinung kaufen. Er benötigt viel Pflege, besonders bei schlechtem Wetter.
Da der Beardie nicht im Zwinger, sondern nur im Haus gehalten werden sollte, er braucht den Familienanschluß um ein glückliches Leben zu führen, ist der Zeitaufwand für die Pfoten- und Fellpflege (einmal wöchentlich kämmen), sowie genügend Zeit für Auslauf, unbedingt vor der Anschaffung so eines Hundes zu beachten.
Ist man dazu bereit findet man im Bearded-Collie einen intelligenten, fröhlichen, liebenswürdigen Lebensgenossen.
Simone Herrmann ist bekennender Tierfan. Sie wohnt seit Jahren auf einem Bauernhof und kümmert sich leidenschaftlich um unzählige Tiere. Nebenher schreibt sie über diverse Tierthemen für bekannte Onlinemagazine und Tierblogs sowie für uns.