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Wenn Hunde an der Leine ziehen

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Hunde an der Leine

werden ihre Besitzer meist wie unnötiger Ballast hinterher geschleift. Selbst kleine Hunde entwickeln erstaunliche Kräfte. Oft plagen Hundehalter nach solchen Spaziergängen Muskelkater und Entzündungen in den Armen. Aber es geht auch anders: Ein Spaziergang mit durchhängender Leine bringt Spaß und Erholung für Hund und Halter.

Versuchen Sie ihrem Hund etwas beizubringen, wenn Sie selbst ruhig und entspannt sind. Denn nur dann kann auch ihr Hund ruhig werden und sich konzentrieren. Vielleicht wird ihr Hund sehr aufgeregt, wenn er merkt es geht nach draußen.

Dann bringen Sie ihn zur Ruhe, indem Sie einfach an der geschlossenen Wohnungs­bzw. Haustür stehenbleiben bis er sich beruhigt. Reden Sie beruhigend und bestimmt auf ihn ein und werden Sie nicht ungeduldig, wenn es ein paar Minuten dauert. Nicht alles lernt man an einem Tag. Geben Sie sich also beim ersten Mal mit „ein wenig ruhiger zufrieden und bauen Sie das Tag für Tag aus.

Ruhe und Gelassenheit ist das oberste Gebot bei der Erziehung von Hunden. So lernt der Hund ihnen zu vertrauen und sie zu (be-)achten.

Das Handwerkszeug

Handwerkszeug für den Spaziergang sind kurze Leine (150 – 250 cm) und Halsband aus Nylon oder Leder – keine Edelstahl- oder Stachelhalsbänder, keine Würgehalsbänder. Vor allem aber auch keine Flexileine (lange Leine mit Kunststoffgehäuse zum Aufrollen derselben), denn mit dieser lernt der Hund nur eines: Wenn er an der Leine zieht, kommt er weiter! Also genau das Gegenteil von dem, was ihm beigebracht werden soll. Vor allem aber haben Sie durch das Kunststoffgehäuse in ihrer Hand keine Verbindung zu ihrem Hund. Das heißt konkret: Sie fühlen überhaupt nicht, was ihren Hund gerade so bewegt.

Übrigens: Brustgeschirre sind für die Fährten- und Spurensuche gedacht, denn da will man keinen Einfluss auf den Hund während der Suche ausüben. Wir aber wollen unseren Hund beeinflussen.

Die Tierindustrie bietet eine Riesenauswahl von Brustgeschirren für den Hundehalter an und freut sich sehr über den daraus entstehenden Profit. Oft wird in der Werbung manipuliert, man könne den Hund mit einem Halsband verletzen. Bei Nylon- oder Lederhalsbändern ist das völliger Unsinn.

Über die Leine am Halsband des Hundes lernen Sie ihren Hund zu spüren und können zu ihm jederzeit Verbindung aufnehmen. Wenn Sie darauf achten, spüren Sie ohne hinzuschauen, was ihr Hund gerade so treibt.

Der Hund wird vor dem Rausgehen in der Wohnung angeleint. Viele schwere Unfälle passieren, wenn ein Hund unkontrolliert aus der Haus- oder Wohnungstür rennt oder aus dem Auto springt. Sie werden überfahren oder stürzen sich auf andere Hunde und fangen Kämpfe an.

Der Spaziergang geht los und vor lauter Begeisterung ziehen die meisten Hunde an der Leine. Um das zu unterbrechen, setzen wir einen gezielten kurzen Ruck ein und sagen ein scharfes „Nein!“. Aber bitte nicht aus der straffen Leine heraus – so kann man keinen kurzen Ruck anbringen! Sie gehen erst mit der Hand bzw. dem Arm schnell etwas nach vorne bis die Leine durchhängt und machen dann einen kurzen kräftigen Ruck nach oben und lassen sofort die Leine wieder durchhängen.

Der Sinn des kurzen Rucks ist das Ziehen des Hundes zu unterbrechen – wir nutzen den Überraschungseffekt. Hierfür braucht man in erster Linie nicht Kraft, sondern Führtechnik.

Meistens bleibt der Hund kurz stehen und schaut uns etwas verdattert an. Er wird vorsichtiger und geht langsamer weiter. In diesem Moment muss vom Hundeführer ein freundliches „Langsam – braver Hund!“ kommen. Andere Hund wiederum schauen den Hundeführer empört an und ziehen weiter an der Leine. Dann muss man das Ganze wiederholen bis der Hund „nachdenkt“ und langsamer geht. Bei allen Hunden aber wird der Frieden nicht lange dauern und sie spüren wieder ihren Instinkten nach und ziehen uns fröhlich hinterher. Es bedarf vieler Spaziergänge und Wiederholungen des kurzen Rucks bis der Hund „verinnerlicht“ an der durchhängenden Leine zu gehen und dafür Verantwortung zu übernehmen.

Konsequenz des Hundeführers im Hier und Jetzt ist gefragt und das richtige Timing: scharfes Nein und ausgiebiges Lob an der richtigen Stelle!

Ebenso gilt: Jeder Übung muss nach spätestens 10 -15 Minuten eine Entspannungsphase folgen. Lassen Sie ihren Hund ausgiebig herumschnüffeln. Sollten Sie gerade an einer Stelle ohne größere Gefahren für den Hund sein (große Wiese, Feldweg…) und Sie haben mit dem Hund schon den Rückruf geübt, lassen Sie ihn von der Leine und schnüffeln, toben und spielen mit anderen Hunden. Eine Viertelstunde intensives Spielen mit einem anderen Hund ersetzt mindestens einstündiges Spazierengehen. Auf dem Heimweg können Sie dann wieder das Gehen an der durchhängenden Leine üben. Beenden Sie die Übung stets mit einem herzlichen Lob. Ein guter Hundespaziergang besteht in 50 % gehen und 50 % schnüffeln, toben und spielen.