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Pferde impfen

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Die Gesundheit unserer Pferde ist ein hohes Gut, das wir bestmöglich schützen sollten. Unter einer Erkrankung leidet nicht nur unser edler Vierbeiner, sondern auch der Besitzer. In der Regel besteht eine enge Beziehung zwischen Mensch und Tier. Wir verbringen viel Zeit mit ihm, gleich, ob es ein Freizeitpartner oder ein Sportkamerad ist. Für die schönen Stunden oder Erfolge, die es uns schenkt, können wir unserem Pferd danken, indem wir es sorgfältig pflegen und intensiv betreuen. Impfungen bewahren es nicht nur vor Krankheiten, sie retten unseren Vierbeinern teilweise auch das Leben. Wir haben uns schlau gemacht, welche Immunisierungen in Deutschland als besonders wichtig angesehen werden.

Impfpflicht für Turnierpferde

Laut LPO 2010 müssen ausnahmslos alle Turnierpferde gegen Influenza geimpft sein. Dies gilt auch für Dressurpferde und Co. mit chronischem Husten oder Allergien. Als Nachweis dient der vom Tierarzt ausgestellte Pferdepass, der bei jedem Turnier mitzuführen ist. Eine Grundimmunisierung ist sowohl bei bisher nicht geimpften als auch Vierbeinern, die das letzte Mal vor neun Monaten eine Influenzaimpfung erhielten, erforderlich. Sie muss wie folgt durchgeführt werden:

  • erste Impfung
  • zweite Impfung nach frühestens 42 und spätestens 70 Tagen
  • dritte Impfung nach sechs Monaten, wobei ein Spielraum von +/- 21 Tagen besteht
  • alle sechs Monate Wiederholungsimpfung

Frühestens am 15. Tag nach der zweiten Impfung bzw. allen weiteren Auffrischungen ist die Teilnahme an Pferdeleistungsprüfungen möglich. Als Selbstverständlichkeit werden ordnungsgemäß durchgeführte Tetanusimpfungen angesehen. Ein Impfschutz gegen Herpesvirusinfektionen wird dringend empfohlen.

Impfungen bei Hobbyhaltung

Alle Hobbyreiter, die am liebsten mit ihrem geliebten Pferd durch die Natur streifen oder sich auf dem heimischen Reitplatz vergnügen, brauchen keinerlei Impfpflichten nachzukommen. Es ist allein ihre Entscheidung, ob und gegen was sie eine Immunisierung vornehmen möchten. Ebenso wie in der Humanmedizin gibt es sowohl Impfgegner als auch -befürworter. Tierärzte bieten eine ganze Reihe von Impfungen an. Am häufigsten empfehlen sie:

  • Tetanus
  • Influenza
  • Tollwut
  • West-Nil-Virus (regionsbedingt)

Tetanus

Wenn wir unsere Pferde so artgerecht wie möglich halten, gehört Auslauf in Gesellschaft unbedingt dazu. Ab und an kommen kleinere Verletzungen vor, die jedoch auch in einer Einzelbox nicht ausgeschlossen sind. Sie sollten in jedem Fall eine Tetanus-Impfung erhalten, denn Wundstarrkrampf kann den Tod unserer Tiere zur Folge haben. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen mit einem Abstand von vier bis sechs Wochen und nach einem Jahr. Die jeweiligen Termine zur Auffrischung hängen vom eingesetzten Impfstoff ab. Je nach Präparat kann es sich um ein bis drei Jahre handeln.

Influenza

Mit der Influenza-Impfung für Turnierpferde haben wir uns bereits zuvor beschäftigt. Sie wird auch für Hobby-Pferdehalter empfohlen. Bei Equine Influenza handelt es sich um eine grippeähnliche Erkrankung. Zu den Symptomen gehört starker Husten, der schnell chronisch werden kann. Die Viren breiten sich in der Regel über den gesamten Atemapparat aus. Besitzt ein Pferd bereits ein schwaches Immunsystem, kann eine Influenza-Infizierung auch tödlich enden.

Tollwut

Nur, wenn unsere Pferde Weidegang in einem Risikogebiet genießen, ist eine Tollwut-Impfung angeraten. Sie wird beispielsweise durch den Biss von Füchsen, Hunden oder Eichhörnchen übertragen. Da an Tollwut erkrankte Tiere ein ungewöhnlich aggressives Verhalten an den Tag legen, ist die Gefahr eines Angriffs auf unsere Vierbeiner in jedem Fall gegeben. Ab dem sechsten Lebensmonat kann die erste Tollwutimpfung erfolgen. Danach steht sie alle ein bis zwei Jahre auf dem Programm.

West-Nil-Virus

Dieses Virus ist noch relativ neu bei uns. Infizierte Zugvögel aus Afrika bringen es zu uns nach Deutschland. Werden sie bei uns von einer Mücke gestochen, kann diese nach einem weiteren Stich beim Pferd das West-Nil-Virus übertragen. Eine Impfung in allen Regionen Deutschlands wird bisher nicht als relevant angesehen, jedoch in einzelnen Gebieten. Nicht immer zeigen erkrankte Tiere Symptome. Trifft sie das Virus jedoch schwer, können unter anderem Fieber, Schwächeanfälle, Muskelzittern sowie Lähmungen auftreten – die Todesfolge ist dann nicht ausgeschlossen. Die einzelnen Impfschritte stellen sich wie folgt dar:

  • erste Impfung, ab dem fünften Lebensmonat möglich
  • zweite Impfung nach vier bis sechs Wochen
  • laut Hersteller des Impfstoffes jährlich wiederholen

Tierärzte raten, die Immunisierung rechtzeitig vor der Mücken-Hochsaison vornehmen zu lassen. So hat der Körper des Pferdes Zeit genug, möglichst viele Antikörper im Blut zu bilden.