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Pferdefutter – Varianten, Kaufkriterien und Qualitäten

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Frisches Gras für Pferde

Wer ein Pferd hat, kennt die Qual der Wahl bei den Futtermitteln: Getreidefutter, Müslis und Nahrungsergänzungen sind heute in großer Auswahl verfügbar. Doch welche Futtermittel sind wirklich notwendig und wie wählt man das richtige Futter für ein Pferd?

Die Grundlagen der Pferdefütterung

Pferdefreunde und Reiter wissen: Die Basis der gesunden Pferdefütterung sind ein gutes, nahrhaftes Heu und Wiesengras. In der Natur würden sich frei lebende Pferde ausschließlich von Gräsern und Kräutern ernähren. Bis heute sind der Magen und die Verdauung von Pferden auf Heu und Gras ausgelegt.

Dann kommen das sogenannte Kraftfutter dazu. Der Name sagt es schon: hier geht es um zusätzliche Energie für die Pferde. Arbeiten Pferde oder sind im Sport aktiv, reicht die Energie aus Heu und Gras nicht aus. Folglich muss Kraft zugefüttert werden.

Klassisches Kraftfutter für Pferde war bei uns immer der Hafer. Im Orient fütterte man Pferden vorzugsweise Gerste. Heute kennen wir beide Getreidesorten in der Pferdefütterung. Getreide besteht größtenteils aus Kohlenhydraten und die liefern dem Pferd viel Energie.

Mineralfutter für Pferde

Neben der Faser und Stärke aus Gras und Getreide braucht der Pferdeorganismus Vitamine, Mineralien und weitere Pflanzenstoffe. Früher lieferten Heu und Gras mehr Nährstoffe als das heute der Fall ist. Grund dafür sind die Überdüngung und Verarmung der Böden.

Hafer und Gerste enthalten auch Mineralien und Vitamine. Allerdings sind auch hier die Nährwerte meistens so schlecht, dass sie zur bedarfsgerechten Fütterung der Pferde nicht ausreichen:

  • Sportpferde brauchen beispielsweise sehr viel Magnesium.
  • Deutschland ist in vielen Regionen ein Selenmangelgebiet.
  • Mangan ist ein weiteres Mineral, dessen Bedeutung beziehungsweise Fehlen in der Pferdefütterung zunimmt.

Die Zufütterung von speziellen Mineralfuttermitteln für Pferde hat sich längst etabliert. Der Markt bietet Konzentrate in Pelletform oder flüssig. Neben den kombinierten Mineralfuttermitteln für Pferde gibt es die Möglichkeit, einzelne Mineralien und Vitamine zuzufüttern. Das sollte allerdings nur dann passieren, wenn nachweislich ein Mangel vorliegt.

Müsli für Pferde

Eine gute Kombination aus Kraftfutter und Mineralien bieten Müslis für Pferde. Neben Hafer, Gerste und Mais können in einem Müsli viele weitere wertvolle und nahrhafte Zugaben enthalten sein:

  • Kräuter
  • Mineralien
  • Algen
  • Hefen
  • Trockengemüse
  • Vitaminzugaben.

Die bekanntesten Hersteller am Markt bieten heute für fast jeden Pferdetyp und jede Besonderheit ein maßgeschneidertes Müsli. Neben energiereichen Müslis, gibt es Produkte für alte Pferde, Ponys, Western Pferde, Zuchtstuten, Isländer, zu dicke Pferde usw.

Das Angebot ist toll, kann aber auch verwirrend sein. Vor allem, wenn sich das eigene Pferd nicht ganz klar einer Gruppe zuordnen lässt oder mehrere Besonderheiten zusammenkommen.

Die Basis der Kaufentscheidung sollte bei diesen drei Werten liegen:

  • Energiegehalt – Braucht mein Pferd wirklich zusätzliche Energie und wie viel?
  • Proteingehalt – Welchen Proteinbedarf hat mein Pferd oder droht sogar ein Überschuss?
  • Mineralgehalt – Hat mein Pferd einen Mangel oder einen erhöhten Bedarf?

Erst danach kommen Auswahlkriterien wie Rasse, eine bestimmte Marke oder auch ein Versprechen des Herstellers.

Beispiel: Der Stoffwechsel eines Quarter Horse in Rente wäre mit einem Spezialfutter für Quarter Horses (hohe Energie und viel Protein) völlig überfordert. Ein Seniorenmüsli mit Mineralien und Vitaminen, reduziertem Protein und niedrigem Energielevel wäre die passende Wahl.

Verschwinden reiner Hafer und Gerste aus der Pferdefütterung?

Gerste
Gerste und Hafer war einst das Hauptfuttermittel für Pferde; mittlerweile setzen viele Pferdebesitzer auf Müslis

Tatsächlich geht die traditionelle Fütterung mit reinem Getreide zurück. Immer mehr Halter setzen auf Müslis. Der Vorteil liegt auch darin, dass Müslis die Fressdauer verlängern, während Hafer und Gerste von vielen Pferden einfach nur „eingesaugt“ werden.

Die Gabe reiner Getreidefuttermittel, die schnell sehr viel Kraft liefern, war in vergangenen Zeiten noch sinnvoller. Der mitteleuropäische Pferdetyp war schwerer und die Tiere leisteten mehr. Der moderne und oftmals hochblütige Sportpferdetyp, die vielen Spezialrassen und nur mäßig arbeitende Freizeitpferde verdauen ein maßgeschneidertes Müsli besser.

Dennoch spricht natürlich auch nichts dagegen, Pferde mit Hafer oder Gerste aus einer regionalen Mühle zu füttern, wenn gleichzeitig ein Mineralfutter zugefüttert wird.

Mangelhaftes Grundfutter: Heu aus der Tüte?

Gutes Heu ist in manchen Regionen eine Seltenheit. Pferdehalter und Züchter tun sich schwer, einwandfreies Heu zu bekommen.

Merkmale für optimales Grundfutter:

  • trocken
  • frei von Schimmelpilzen und Sporen
  • Vielfalt an Gräsern
  • keine sonstigen Belastungen.

Dieser Mangel hat natürlich auch die Futtermittelhersteller wie Lexa Pferdefutter auf den Plan gerufen. In vielen Ställen haben Reiter die Konsequenzen gezogen und kaufen Heu in Tüten oder zu Blöcken gepresst. Der Vorteile liegt neben der Zuverlässigkeit in einer immer konstant bleibenden Qualität.

Mancherorts tun sich Halter zusammen und lassen hochwertiges Heu aus Alpenregionen oder von weit entfernten Biobauern liefern.

Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter Pferde

Der Gesundheitsmarkt boomt auch bei den Vierbeinern. Neben Mineralien und Vitaminen gibt es Kräutermischungen und Gesundheitselixiere für jeden Anlass.

Es gibt Muschelpräparate, Teufelskrallenauszüge, MSM und spezielle Öle, die der Pferdegesundheit zuträglich sein sollen. Viele von diesen Zusatzfuttermitteln sind eine wunderbare Sache und gut für das Pferd.

Allerdings gilt: Diese Nahrungsergänzungen dürfen nur bei Bedarf in einem vernünftigen Maß gegeben werden. Kräutern sollten wie Medizin nur Kurweise bei bestimmten Anlässen oder zur Linderung von Krankheiten gefüttert werden.

Leckerli, Süßes und Frisches für Pferde

Jedes Pferd, das fleißig gearbeitet hat, freut sich natürlich über ein Leckerchen als Lob und Dank. Allerdings sollten auch diese Futtermittel nur sparsam eingesetzt werden. Leckerli mit Zucker oder Karamell schaden dem Pferd auf Dauer.

Leckschalen mit Zuckermasse gegen Langeweile in der Box sollten auch die Ausnahme bleiben – auch Pferde können Karies bekommen und zu viel Zucker schadet! Statt einem „Zuckerle“ freut sich jedes Pferd über ein Stück knackige Karotte, einen Apfel oder eine Banane.

Diese Extras dürfen sein, sind gesund und schaden auch nicht. Um den Mineralien- und Vitaminstatus eines Pferdes damit aufzupeppen, müssten Obst und Gemüse in viel zu großen Mengen gefüttert werden. Als Leckerli und kleine Gabe für zwischendurch ist Frisches aber perfekt geeignet.